Cranio-Okklusal-Konzept

1. CRANIO-OKKLUSAL-KONZEPT (COK©):

Ein Ungleichgewicht der Schädelebene und des Oberkiefers, sowie in der okklusalen Ausrichtung (Beißfunktion), bewirkt eine strukturelle Instabilität im biomechanisch architektonischen Prinzip des Bewegungsapparates. Das System erstreckt sich vom Schädel bis zum Becken und beeinflusst Gelenke, Muskeln, Bänder und Faszien. Ein wichtiges Gelenk für die zahnärztliche Kunst ist dabei die Regulation des Kiefergelenkes. Eine zahnärztliche Biss-Korrektur ist die fundamentale Herstellung für jedes Gleichgewicht gestörter Funktion im Schädel-Unterkiefer-Bereich. Die sogenannte „Cranio-Mandibuläre-Dysfunktion“ verlangt dabei eine Zusammenarbeit zwischen chirotherapeutischen Maßnahmen und zahnärztlichen oder kieferorthopädischen Interventionen. Bei CMD löst der Körper die strukturelle Notlage einer gestörten Beißfunktion durch Verzerrungen im Kiefergelenks- und Wirbelsäulenbereich, die sich auf Sehnen, Bänder, Muskeln und Faszien pathologisch auswirken. Dadurch verliert das Unterkiefer (Mandibula) seine biomechanisch gesunde Funktion und die Halswirbelsäule verliert ihre Stabilität.

Das Cranio-Okklusal-Konzept (C.O.K) korreliert mit der Sacro-Occipital-Technik (S.O.T) des amerikanischen Ciropraktikers Dr. MB DeJarnette, bei der es um die Ausrichtung des Rückens, des Beckens und des Schädels geht. Hier wird die Verbindung der Gelenkstrukturen mit der Wirbelsäule und dem Kreuzbein, sowie die Funktion von Lymph-, Kreislauf- und Nervensystem ebenso beeinflusst, wie die Dynamik des myofascialen Systems.

Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) – wenn der Biss nicht stimmt:

Was ist CMD? Die craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) ist der Überbegriff für eine Fehlregulation des Kiefergelenks sowie der daran beteiligten Muskeln und Knochen (Ober- und Unterkiefer bzw. Schädel). Zur Diagnostizierung einer Kieferfehlstellung wird die Funktionsanalyse genutzt. Diese Fehlregulation führt zu einer fehlerhaften Bisslage der Zähne – der Biss stimmt nicht mehr. Vielfältige chronische Beschwerden können die Folge sein:

 

  • Schmerzen in den Kaumuskeln / im Kiefer
  • Probleme bei der Mundöffnung
  • Knacken, Reibung und Schmerzen im Kiefergelenk
  • Kopfschmerzen und Migräne
  • Verspannungen im Nacken und Rücken
  • Ohrenschmerzen
  • Tinnitus (Ohrgeräusche) und / oder Schwindelgefühle
  • Zähneknirschen (Bruxismus)
  • Gesichtsschmerzen
  • Schlafstörungen
  • Schnarchen

 

Oft wissen Patientinnen und Patienten mit diesen Beschwerden nicht, dass ihr Leiden multifaktoriell ist und ebenso auf einen „falschen Biss“ zurückgehen kann. Sie bleiben damit jahrelang allein, da auch Fachärzte wie  z. B. Orthopäden, HNOs oder Neurologen craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) meist nur schwer diagnostizieren können. 

kopf

1.1. Schnarchen und Atemprobleme im COK©:

Das Schnarchen kann ein zahnärztliches und kieferorthopädisches Problem sein, weil durch Anomalien in der Biomechanik des Kauapparates orofasziale Veränderungen eintreten können, die das Atmen erschweren und im Schlaf dafür sorgen können, dass die oberen Atemwege dysfunktional verengt werden. Eine Diagnostik in der funktionellen Zahnmedizin und Kieferorthopädie kann wertvolle Informationen für Therapiemöglichkeiten offerieren. Es ist erstaunlich, wie selten Patientinnen und Patienten über derartige Zusammenhänge informiert sind, obgleich der Mund- und Rachenraum zur zahnärztlichen Grundlage gehören. Zum CMD-Syndrom zählt wie oben aufgeführt ebenfalls das Schnarchen. Deshalb ist eine zahnärztliche Abklärung verhältnismäßig und sinnvoll.